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So erhalten Verbraucher trotz geringem Einkommen einen Kredit

Während gut verdienende Arbeitnehmer mit einem regelmäßigen Gehalt verhältnismäßig leicht einen Kredit erhalten, sieht es bei Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen deutlich schlechter aus. Aus diesem Problem heraus entstand der sogenannte Hausfrauenkredit in den 1950er Jahren. Es handelt sich dabei um keinen Fachbegriff aus der Bankenwelt, sondern um einen herkömmlichen Ratenkredit.

Hausfrauenkredit“ – verschiedene Darlehenssummen sind möglich

Einen sog. Hausfrauenkredit trotz geringem Einkommen können sowohl Hausfrauen als auch Hausmänner beantragen. Darüber hinaus steht er auch zahlreichen weiteren, weniger finanzstarken Personen zur Verfügung. In der Regel geht es um eine geringe Kreditsumme zwischen einigen hundert und tausend Euro, um die Haushaltskasse etwas aufzustocken. Je nach Geldinstitut müssen Antragsteller entweder einen zweiten Kreditnehmer oder einen Bürgen nennen, der über ein regelmäßiges Einkommen verfügt. In diesem Fall werden auch höhere Beträge, teilweise bis zu 50.000 Euro, vergeben.

Im Gegensatz zum Auto-, Studienkredit und Co. unterliegt der Hausfrauenkredit keinerlei Zweckbindung. D.h., die ausgezahlte Darlehenssumme lässt sich beliebig verwenden. Jeder Kreditnehmer entscheidet selbst, ob er das Geld für einen Urlaub, Mobiliar, Küchengeräte oder Kleidung ausgibt.

Hausfrauenkredit = Kleinkredit = Ratenkredit

Die Bezeichnung Hausfrauenkredit stammt aus einer Zeit, in der vor allem Frauen keiner beruflichen Tätigkeit nachgingen, während die Ehemänner das Geld verdienten. Heute ist die Bezeichnung Kleinkredit geläufiger – er wird häufig gewählt, wenn kleinere Anschaffungen wie Einrichtungsgegenstände für die Wohnung oder eine neue Waschmaschine anstehen. Die Banken und Sparkassen verfahren ebenso wie bei anderen Krediten: Nach Antragstellung erfolgt eine Bonitätsprüfung. Ergibt diese ein zufriedenstellendes Ergebnis, werden feste Monatsraten zur Rückzahlung vereinbart.

Für Hausfrauen ohne Arbeitseinkommen ist es oft schwer, einen Kredit zu bekommen | pixabay.com

Lohnenswerter Online-Kreditvergleich

Je weniger Sicherheit man Geldinstituten bieten kann, desto höher gestaltet sich der Zinssatz. Darüber hinaus ist es mit einem geringen oder gar keinem Einkommen oft schwer, die Kreditbewilligung für eine Summe über 1.000 Euro zu bekommen. Allen Darlehensnehmern wird empfohlen, einen Online-Vergleich vorzunehmen. Nur wenige Eingaben sind erforderlich, schnell erhält man verschiedene Angebote auf einen Blick. So lässt sich sofort feststellen, welche Bank den benötigten Kredit unter den persönlichen Voraussetzungen gewährt. Im Anschluss können potentielle Kreditnehmer den für sie am günstigsten Hausfrauenkredit auswählen.

Für wen ist der Hausfrauenkredit gedacht?

Der Begriff Hausfrauenkredit ist irreführend, denn es gibt zahlreiche weitere Personen, die ihn beantragen können. Dazu zählen neben Hausmännern beispielsweise:

  • Alleinerziehende
  • Arbeitssuchende
  • Auszubildende
  • Berufseinsteiger
  • Geringverdiener
  • Hartz-IV-Empfänger
  • Personen mit negativer Schufa
  • Rentner
  • Selbstständige
  • Studenten

Wissen sollte man, dass selbst eine Kreditsumme von wenigen hundert Euro nicht immer gewährt wird. Eine schlechte Bonität, möglicherweise, weil der Antragsteller bereits andere Darlehen bedienen muss, führt meist zu einer Ablehnung seitens der Geldinstitute.

Ablehnung bedeutet nicht gleich das Aus für die Kreditaufnahme

Wurde der Hausfrauenkredit abgelehnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn doch noch zu erhalten. Zum einen kann man einen zweiten Kreditnehmer mit in den Vertrag aufnehmen lassen. Zum anderen besteht die Möglichkeit, einen Bürgen heranzuziehen. Grundvoraussetzung in beiden Fällen ist, dass die benannte Person über ein regelmäßiges Einkommen und eine gute Bonität verfügt. Eine weitere Alternative stellt die Sicherheitsübereignung dar. Der Kreditnehmer bietet dem Geldinstitut eine Sicherheit in Form eines werthaltigen Gegenstandes. Während der Kreditlaufzeit ist der Darlehensgeber Eigentümer desselben. Wird zum Beispiel ein Fahrzeug sicherheitsübereignet, erhält die Bank den Fahrzeugbrief.

Es lohnt sich oftmals auch, vor der Antragstellung eine Schufa-Selbstauskunft einzuholen, da die dortigen Einträge nicht immer korrekt sind. Jeder Bürger hat das Recht, diese einmal jährlich kostenlos zu beantragen. So kann jeder selbst die Daten auf ihre Richtigkeit überprüfen. Ggfs. besteht die Möglichkeit, die Korrektur oder Löschung falscher Angaben zu verlangen.

Vor jeder Kreditanfrage empfiehlt sich die Einholung einer Schufa-Selbstauskunft | pixabay.com

Hausfrauenkredit ohne Einkommen: Warum bieten Banken ihn an?

Banken und Sparkassen leben von Geldgeschäften, ihren Verdienst beziehen sie über die Zinsen. Ebenso wie alle anderen Verbraucher auch, haben Menschen ohne oder mit geringem Einkommen hin und wieder Bedarf an Geld. Damit stellen sie für Kreditinstitute potentielle Kunden dar. Besonders interessant wird das Finanzierungsgeschäft für Geldgeber, wenn ein Bürge oder ein zweiter Kreditnehmer hinzugezogen wird – das Risiko auf Zahlungsausfall minimiert sich dadurch deutlich. Banken und Co. verdienen in der Regel nicht schlecht an ihrer Bereitschaft zur Gewährung eines Hausfrauenkredits, denn Kunden zahlen in diesem Fall verhältnismäßig hohe Zinsen.

Was sollten Kreditnehmer beachten?

Generell sollte jeder Darlehensnehmer vor Vertragsunterzeichnung die Kreditbedingungen einschließlich dem Kleingedruckten genau studieren. Für Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen, gilt dies verstärkt, denn sie müssen sicher sein, die monatlichen Raten auch tilgen zu können. Das Augenmerk sollte insbesondere auf folgenden Punkten liegen:

  • Realistischer Kreditrahmen – Jeder Kreditnehmer sollte sein verfügbares monatliches Budget sorgfältig errechnen. Sämtliche regelmäßigen laufenden Kosten und Belastungen sind dabei einzukalkulieren. Was unter dem Strich herauskommt, ist die maximal verfügbare Summe, die zur Begleichung der Kreditraten zur Verfügung steht.
  • Laufzeit – Wer sich für eine kurze Laufzeit entscheidet, profitiert unterm Strich von geringeren Zinskosten. Dem entgegen steht, dass in diesem Fall die monatlichen Raten höher sind, sodass das Budget stärker belastet wird. Bestenfalls wählt man den goldenen Mittelweg.
  • Höhe der Zinsen – Grundsätzlich stellen Kreditnehmer mit geringem Einkommen oder mit weniger guter Bonität für Geldinstitute ein größeres Risiko dar. Aus diesem Grund wird meist ein vergleichsweise hoher Zinssatz veranschlagt. Er lässt sich verringern, wenn ein Dritter in den Vertrag einsteigt oder eine Sicherungsübereignung geboten wird.
  • Zusatzkosten – Von Bedeutung ist es auch, alle im Zuge der Kreditaufnahme entstehenden Kosten zu betrachten. Sie erhöhen die Monatsraten ebenso wie die vereinbarten Zinsen. Beide zusammen schlagen sich im effektiven Jahreszins nieder, er sollte ausschlaggebend bei der Entscheidung für ein bestimmtes Kreditangebot sein.
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